Fallbeispiele

Tierkommunikation mit Aska – Islandstute, 9 Jahre alt

Fallbeispiele Tierkommunikation

Aska ist seit sie ein Jährling war, bei ihrem Menschen Karla und wurde von ihr auch ausgebildet. Seit einiger Zeit möchte sie sich nicht mehr reiten lassen. Die Tierkommunikation wurde beauftragt, um die Ursache für ihre Abneigung herauszufinden.

Aska stand bei unserer Kontaktaufnahme auf dem Paddock und schaute in die Ferne. Sie näherte sich dann aber ohne zu Zögern und war bereit für einen Austausch mit mir, sie freute sich sogar richtig darüber! Sie ist eine sanfte Stute, sensibel, aber auch lebhaft. Sie bewegt sich gern. Im gesamten Gespräch äußerte sie den Willen und die grundsätzliche Bereitschaft, Karla als ihren Menschen zufriedenzustellen. Dass es derzeit mit dem Reiten nicht klappt, macht Aska sehr unglücklich und sie leidet unter der Situation, ihre Besitzerin nicht wirklich zufriedenstellen zu können.

Wie geht es dir in deinem Stall?

„Der Stall ist o.k., recht große. Ich bin aber noch nicht lange dort. ich habe bereits einige Freunde, aber ich brauche noch etwas Zeit, um mich in der neuen Herde wirklich sicher zu fühlen.“ Aska zeigt mir, dass sie sich noch nicht so recht traut, sich hinzulegen um sich auszuruhen. Deswegen ist sie müder als sonst.

Darf ich mich in deinen Körper einfühlen?

Aska erlaubt mir einen Body-Scan. Sie zeigt mir, dass sie beim Reiten Schmerzen im mittleren Rückenbereich hat, im Übergang zwischen Brust- und Lendenwirbelsäule. Außerdem im Bereich des Kreuz-Darmbeins (eher rechts) und außerdem noch im unteren Halswirbelbereich.

Diese Schmerzen sind durch das Reiten entstanden und Aska führt die Beschwerden auf die beim Reiten eingenommene Körperhaltung zurück. Die Probleme sind in ihrem Schmerzgedächtnis fest abgespeichert und mit der Reitsituation fest verknüpft.

Zeigst du mir, was es dir beim Reiten geht? Was missfällt dir daran?

Aska äußert, dass ihr das Tragen des Gewichts von Reiter und Sattel zu schwer erscheint. Der Schwerpunkt des Gewichts drückt auf ihre empfindliche Rückenregion und lässt den Schmerz wieder ins Bewusstsein rücken. Mir zeigt sie, dass sie den Schmerz real empfindet. Es fällt ihr schwer, die Last auszubalancieren, was sie auch auf die Kopfhaltung zurückführt. Sie gibt an, dass sie aus ihrer Sicht mehr Kopffreiheit bräuchte, um das Gewicht besser auszubalancieren. Sie zeigt mir ein Bild mit hoher Kopfhaltung wo sie Schmerzen im Nacken verspürt und sofort verkrampft. Sie äußert auch, dass sie Probleme mit dem Galopp hat.

Außerdem hat sie Probleme mit dem Sattel im mittleren Rückenbereich, der Sattel drückt. Zudem hasst sie es, wenn der Sattelgurt fest angezogen wird.

Sie zeigt mir einen Rückblick: Aska hat sich beim Reiten immer viel Mühe gegeben und wollte alles richtig machen. Nach und nach über die Jahre wurden die Probleme aber immer spürbarer und die Anforderungen an Aska wurden größer. Es wurde mehr Taktreinheit und eine andere Haltung verlangt. Damit kam Aska an ihre (Schmerz)grenzen. Nun hat sie ein Verweigerungsmuster entwickelt und es ist wie ein Teufelskreis. Sie findet nicht mehr heraus.

Wie empfindest du die Beziehung mit Karla?

Aska liebt ihre Besitzerin und möchte ihr alles recht machen. Sie hat bemerkt, dass Karla sich viel Sorgen um sie macht. Dass ihre gemeinsame Beziehung vorrangig über das Reiten definiert wird, macht Aska hingegen Sorgen und es macht sie befangen.

Das Verhältnis zu Karla war früher noch unbefangener und vertrauter von ihrer Seite. Sie wünscht sich die alte Zeit zurück, wo Karla anfing, mit ihr ganz behutsam zu reiten.

Aska möchte nicht mehr so geritten wird, wie zuletzt. Sie möchte nicht mehr in die Situation kommen, sich verweigern zu müssen. Es soll sich alles verändern. Aska weiß nur nicht, wie! Sie gibt an, dass sie sanft und einfühlsam behandelt werden möchte. Dies würde auch meist passieren, nur – aus ihrer Sicht – nicht genügend beim Reiten.

Aska fehlt:

  • Vertrauen (dass nichts passiert, was ihr weh tut)
  • Entspannung (oder Losgelassenheit während der gesamten Trainingseinheit)

 Nachtrag:

Ich erfahre nach der Tierkommunikation von der jungen Besitzerin, dass Aska durch sie selbst zwar sanft angeritten, aber in den letzten drei Jahren von einem Islandpferde Trainer auf traditionelle Weise recht hart ausgebildet wurde. Dabei wurde tatsächlich viel Druck mit dem Gebiss ausgeübt, der Sattel war viel zu lang und sie wurde von dem Trainer angewiesen, die Islandstute rigide in den Tölt zu zwingen. Sie selbst wurde von diesem Trainer entgegen ihrem eigenen Gefühl immer wieder aufgefordert, die Stute auf diese harte, auch in Islandreiterkreisen inzwischen umstrittene, Methode auszubilden. Das Pferd wurde dabei physisch und psychisch verschlissen. Die Probleme mit dem Rücken und auch der Vertrauensverlust der Stute dem Reiten gegenüber haben also nachvollziehbare klare Ursachen.

Die Besitzerin der Stute hatte bereits vor der Tierkommunikation den Stall gewechselt, den Sattel verkauft und beginnt nun, sich nach anderen Reitansätzen umzuschauen. Sie begann, mit der Arbeit am Boden das Vertrauen zu Aska neu aufzubauen. Wenige Wochen später bereits ließ sich Aska wieder entspannt ausreiten.

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