Fallbeispiele

Galena – Lusitano-Stute hat Probleme beim Anreiten 🐴

Fallbeispiele Tierkommunikation

Tierkommunikation mit Galena ✨

Galena ist eine junge Lusitano-Stute, als Fohlen aus Portugal importiert. Ihre Aufzucht verlief erfolgreich; sie wirkt selbstbewusst, menschenbezogen und lebt im Offenstall. Geplant ist die Ausbildung zum Freizeitreitpferd. Weil es offenbar Schwierigkeiten beim Anreiten gibt, beauftragt Besitzerin Marlene eine Tierkommunikation. Sie verrät mir vorab keine Details, sondern möchte, dass Galena selbst spricht – auch darüber, ob sie bei Marlene glücklich ist.

Tiergespräch mit Stute Galena 🗒️
Erster Eindruck 👀
Galena kommt neugierig und aufmerksam heran. Sie ist freundlich, offen und temperamentvoll, bereits mit drei Jahren sehr klar im Ausdruck. Ihr Charakter wirkt stolz, sensibel und ein wenig eigenwillig.

Fühlst du dich wohl an deinem Stall? 🌾
Ja, hier fühle ich mich wohl. Ich kann mich frei bewegen, denn ich stehe sehr ungern in einer Box. Sie zeigt einen weitläufigen Offenstall mit mehreren Überdachungen, befestigtem Boden und ausreichend Futter. Die Herde zählt rund zehn sehr unterschiedliche Pferde, darunter Ponys. Ein Schimmel, ein Brauner und ein Schwarzer sind in ihrer Nähe. Galena ist gesellig, mag die meisten und deutet an, wenn sie älter ist auch gern mehr Verantwortung in der Herde zu übernehmen.

Wie verstehst du dich mit deinem Menschen Marlene? 🤝
„Ich liebe Marlene sehr, sie ist so lieb zu mir. Ich möchte viel öfter bei ihr sein.“ Galena zeigt eine blonde junge Frau mit längeren Haaren. Marlene wirkt ruhig, zurückhaltend, achtsam und zärtlich. Diese Beziehung ist Galena außerordentlich wichtig, sie sucht Nähe und möchte am liebsten ganz bei Marlene sein.

Arbeitest du gern mit Marlene? 🧩
Galena zögert. Einerseits liebt sie gemeinsame Beschäftigung und lernt schnell. Andererseits erreicht sie mit Marlene gelegentlich Grenzen. Das Wort „Arbeit“ irritiert: Sie möchte vertrauen und freiwillig mitmachen, nicht „funktionieren“.

Was stört dich bei deiner Ausbildung? 🎯
„Wenn sie mich hin- und herschickt. Ich möchte frei mit ihr sein. Sie glaubt, dass ich immer gehorchen muss, aber ich will ihr vertrauen und alles freiwillig tun. Ich mag es nicht, wenn ich so oft6 von ihr weggehen soll – ich komme lieber zu Marlene hin. Ich würde mich gern anschließen und gemeinsam etwas machen, so dass wir beide in eine Richtung gucken. Doch das soll ich oft gar nicht, sondern ich werde weg geschickt; das verwirrt mich.“

Galena zeigt Sequenzen aus der Bodenarbeit, Horsemanship-Elemente und beteuert ihre grundsätzliche Kooperationsbereitschaft. Gleichzeitig neigt sie bei Überforderung zum Aufregen bis hin zum Steigen. Sie ist sehr intelligent und möchte gefragt oder vorbereitet werden. Strenge Unterordnung verunsichert sie. Sei trägt oft ein Knotenhalfter, welches sie als unangenehm empfindet.

Was würdest du dir wünschen? 💬
„Ich möchte eigentlich alles mit Marlene tun. Ich will ihr bestes Pferd werden und sie sogar tragen. Marlene soll so bei mir sein wie in unseren ruhigen Momenten. Wenn sie unsicher wird oder Angst hat, werde ich unsicher. Wenn sie streng wird, werde ich wütend und finde alles furchtbar. Wir sollten Partner sein, wie früher. Marlene hört zu viel auf andere. Sie soll mehr auf mich hören. Manchmal denke ich, sie zweifelt an mir, weil die Trainerin mich nicht mag. Ich verstehe nicht, was sie wollen, manches wirkt entwürdigend. Vor allem das dünne Halfter stört mich.“

Möchtest du bei Marlene bleiben? ❤️
„Ja, das möchte ich – wenn sie mich wirklich will. Sie soll ‚Ja‘ zu mir sagen und bereit für unser gemeinsames Leben sein. Ich möchte ihr keine Last sein.“

Nach dem Tiergespräch 🌿
Am Telefon berichtet Marlene, dass eine Horsemanship-Trainerin Galena zurzeit in dieser amerikanischen Bodenarbeitsweise ausbildet. Obwohl vorsichtig gearbeitet werde, lehne sich Galena gegen die „7 Spiele“ auf, die vor allem immer wieder das konsequente Zurückweichen des Pferdes verlangen. Es kam zu einem Unfall, bei dem Marlene verletzt wurde. Sie ist inzwischen selbst skeptisch gegenüber dieser Grundausbildung. Aus Erfahrung kann ich einordnen, dass iberische Pferde anders geprägt sind als klassische „Cowboypferde“: eigenständiger, mitdenkender, weil diese Rassen auf temperamentvolle Kooperation und nicht auf bedingungslosen Gehorsam selektiert und sehr menschenbezogen und empfindsam sind, während amerikanische Arbeitsrassen eher „cool“, übermäßig gehorsam und gelassen sind. Marlene löst sich danach von Cowboy-Elementen mit Stick und schwingendem Arbeitsseil und orientiert sich an einer feinen, klassischen reiterischen Arbeit, die auch ihr mehr liegt. Die Beziehung heilt, Galena arbeitet begeistert mit – und Marlene ist auch Jahre später glücklich mit ihr. Probleme bei der Reitausbildung traten nicht mehr auf.

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