Fallbeispiele

Tierkommunikation mit Kim – Norw. Waldkatze Mix, 3 Jahre alt, kastriert

Fallbeispiele Tierkommunikation

Kim ist eine Wohnungskatze und lebt, seit sie ein Kitten war, bei ihren jungen Besitzern, in einträchtiger Harmonie mit ihrem Wurfbruder Jack. Vor einem Jahr kam eine weitere Katze in das Katzenrudel. Kim versteht sich nicht mit der neuen Katze Kara und ist seither unsauber und setzt Kot und Urin überall im Haus ab. Die Besitzerin ist verzweifelt, der Haussegen hängt schief und sie sucht nach einer Lösung für dieses Problem. Als ich Kim um eine Tierkommunikation bitte, prüft sie mich erst mal einige Zeit lang mit den Augen und inneren Antennen. Sie wirkt aufgeregt und ziert sich. Kim ist eine feminine, anschmiegsame Katze, aber auch heikel und recht unflexibel. Katzen von diesem Typus erlebe ich häufiger in Tierkommunikationen. Meist handelt es sich um Rassekatzen ohne Freigang.

Wie geht es dir zurzeit?

Ich fühle Kims Hin- und Hergerissen Sein und ihre seelische Instabilität, auch ihre Verletzlichkeit. Sie ist sensibel und verunsichert von ihrer Lebenssituation. „Mein Leben ist aus den Fugen geraten, seit die neue Katze hier ist. Gleich am Anfang hat sich mich sehr erschreckt.“

Warum?

„Ich habe noch nie so eine Katze gesehen. Sie hat furchtbar gerochen und sich seltsam verhalten. Sie spiegelte alles Leid und so viel Angst, wie ich es noch nie erlebt habe. Sie reagiert so anders und ist immer auf der Flucht. Früher ging es mir gut her, aber seit Kara da ist, bin ich nicht mehr froh. Warum ist sie eigentlich (noch) hier? Was soll sie hier? Ich weiß nicht mehr, wohin ich im Haus gehen kann. Wohin ich mich legen soll. Überall ist diese Kara!“ Kim zeigt mir Kara als grau- weiße Katze, die offenbar inzwischen aber recht selbstbewusst wirkt. Die Menschen bemühen sich um sie und nicht mehr so um mich. Kara fängt an, sich hier richtig wohl zu fühlen und läuft herum. Das möchte ich nicht! Sie ist so seltsam und macht mir solche Angst. Ihr Verhalten ist so anders. Sie geht zu meinem Bruder Jack hin und das will ich auch nicht. Jack ist auch nicht mehr so wie früher. Er läuft jetzt manchmal sogar vor mir weg und meidet mich.“

Wie geht es dir zurzeit mit deinen Menschen?

„Meine Menschen sind auch anders als früher. Alle sind anders. Sie sind angespannt und nicht mehr froh. Meine Besitzerin kümmert sich um Kara und bemüht sich um sie. Sie riecht dann nach ihr. Das mag ich gar nicht. So fühle ich mich auch noch allein. Mein Herrchen mag die Neue auch nicht. Und sie mag ihn nicht. Kara bringt hier alle durcheinander.“ Kim zeigt mir eine junge Frau mit längeren dunkelblonden Haaren, mit heller Stimme. Sie wirkt besorgt. Das Herrchen wirkt unzufrieden, er wollte Kara offenbar nicht. Die Stimmung fühlt sich sehr unausgewogen an.

Hast du vor etwas Angst?

„Kara macht mir Angst. Sie hat mich angefaucht! Ich habe seither Angst, dass sie mir etwas tut. Ich möchte, dass sie weggeht. Dass sie woanders hingeht und uns hier wieder in Ruhe lässt.“

Warum bist du unsauber geworden?

„Ich möchte nicht auf dieselbe Toilette gehen wie Kara. Ich mag ihren Geruch nicht. Und ich habe das Gefühl, ich muss meine Rechte hier auf diese Weise zeigen. Hier ist nicht genug Platz für uns alle drei und unsere Ansprüche an Sauberkeit, Aufmerksamkeit und Platz.“

Was können deine Menschen tun, damit du dich wieder wohlfühlst?

„Sie könnten Kara wieder wegbringen, in ein anderes Zuhause, wo mehr solche Katzen sind. Meine Menschen sind ja auch nicht sicher, ob sie hierbleiben soll. Ich möchte, dass meine Menschen wieder so sind wie früher, nicht so gestresst und aufgeregt. Zu mir. und auch sonst. Dass mein Frauchen wieder zu mir gehört. Außerdem schauen sie mich immer so sauer an. Ich mache alles falsch. Dabei will ich doch dazu gehören.“

Ich bedanke mich bei Kim und verspreche ihr, alles mit ihren Menschen zu besprechen, so dass sie mehr Verständnis für Kim bekommen können.

Resumé

Die neue Katze Kara ist aus dem Tierschutz. Als ehemalige Straßenkatze „erzählt“ sie der sensiblen Kim eine Geschichte, die Kim erschreckt. Sie erzählt es mit ihrer Energetik und auch mit ihrem Verhalten. Die zwei Katzen kommen aus zwei völlig unterschiedlichen Welten, Kims Welt wurde dadurch erschüttert. Sie hat einen Kulturschock erlebt. Und aus ihrem bisherigen harmonischen zweisamen Leben mit ihrem Wurfbruder wurde sie sozusagen in die Welt eines konkurrierenden Rudels geworfen. Darauf ist sie nicht vorbereitet gewesen und es fehlt ihr auch an sozialer Kompetenz. Jack ist ein anderer Typus und nimmt alles gelassener. Wohnungskatzen aus guter Haltung leben in großer Abhängigkeit eng mit ihren Menschen zusammen. Sie haben häufig wenig Berührungspunkte mit ehemaligen Straßenkatzen, deren Leben durch Angst und Hunger gekennzeichnet war und die keinerlei Urvertrauen kennen. Kim spürt darüber hinaus auch die Uneinigkeit ihrer Menschen mit Kara und spiegelt sie ihnen durch ihre Unsauberkeit wieder. Es handelt sich dabei um territoriales Verhalten, das aber auch aus Frustration resultiert. So lange die neue Katze von den Menschen nicht 100%ig akzeptiert wird, wird Kim sie ablehnen. Ich empfehle daher Kims Menschen, entweder eine überzeugende und übereinstimmende Akzeptanz und Annahme beider Besitzer für die neue Katze Kara zu erreichen, oder ein gemeinsam mit der Tierschutzorganisation ein anderes geeigneteres Zuhause für diese Katze zu suchen.

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